1. Der Rohe Holzrahmen wird heißer Leimtränke (einer Rezeptur aus Wasser und Hautleim) als Haftgrundlage für die folgenden Schichten gestrichen.
2. Anstrich mit warmen Steingrund (Gemisch aus verdünntem Hautleim und Schlämmkreide) als weitere Haftbrücke und zur Füllung der Holzporen.
3.-9. Kreidegundaufbau in mehreren Schritten.
Kreidegrund: Ein Gemenge aus verschiedenen Kreidesorten wie Bologneser Kreide, Champagnerkreide oder China Clay in verdünntem Hasenleim oder Knochenleim.
Die Anzahl der Kreidegrundschichten richtet sich nach der weiteren Bearbeitung des Rahmens, in manchen Fällen müssen mehr als 10 Schichten, eine nach dem Trocknen der Vorherigen, aufgetragen werden.
10. Das Werkstück wird nun geschliffen, die plastischen Ornamente an Gemälderahmen werden neben der Holzschnitzerei auch in Vergoldermasse oder Gipsgußmasse ausgeführt.
11. Die Ornamente aus Vergoldermasse werden auf den Rahmen aufgeleimt und anschließend
12. mit dem Rahmenprofil verkittet.
13. Die Ornamente werden für die Gravurarbeiten aufgezeichnet.
14. Das Ornament wird mit einem Stahlhaken (Gravierhaken) in den Kreidegrund geritzt, der Hintergrund wir anschließend rautenförmig schraffiert.
15.-19. Polimentaufbau:
Das Poliment ist das wichtigste Bindeglied zwischen der Grundierung und dem Blattgold.
Poliment oder Bolus ist eine durch Rezepturen verfeinerte Tonerde.
Nach der Lösche mit verdünntem, leicht getönten Polimentleim erfolgen 2 Aufträge mit gelben Poliment und anschließend ein bis zwei Aufträge mit rotem Poliment.
20. Der Rahmen wird nun mit hauchdünnen Goldblättern vergoldet (angeschossen)
Dazu wird zunächst „Netze“, ein Gemisch aus Wasser und Spiritus, aufgetragen und dann das Blattgold mittels eines flachen Spezialpinsels (Anschießer) auf den nassen Rahmen gelegt.
21. Ist der Gemälderahmen fertig vergoldet und die Netze abgetrocknet, erhält die Vergoldung ihren tiefen Glanz durch das polieren mit einem Achat. Dieser Halbedelstein wird zu Poliersteinen in verschiedenen Formen und Größen verarbeitet.